Schritt 1: Begreifen, wie wichtig das Thema ist

Die Zahlen differieren – eine echte Statistik kann es aufgrund der Dunkelziffer nicht geben. Wir gehen davon aus, dass die ganze Gesellschaft direkt oder indirekt betroffen ist:

  • Es sind die Eltern, die berechtigte Angst haben, wenn ihre Kinder unterwegs sind.
  • Neben den Opfern müssen wir an die Angehörigen und Freund*innen denken, die mit dem Trauma der sexualisierte Gewalt direkt konfrontiert werden.
  • Hinzu kommen die Partner*innen, die mit den Langzeitfolgen der Betroffenen leben und zurehtkommen müssen.
  • Letztendlich kann sich das Erlebte auf die Kinder übertragen.

Merkwürdig ist, dass die Gefährdung von Kindern von der Gesellschaft als gegeben hingenommen wird. Es werden Kinder trainiert, stark zu werden und aufzupassen – die Gesellschaft bleibt schwach und schaut weiterhin weg.

Wäre das anders, würden sich gesellschaftliche Umgangsformen herausbilden, die sexualisierte Gewalt ächten und damit langfristig verhindern. Dass sich das in unserer demokratischen Gesellschaft nicht entwickelt hat, ist nicht zu verstehen. Es scheint an dem mangelnden Willen Aller zu liegen, sich ernsthaft für die Belange der Kinder und Jugendlichen einzusetzen.

Hier muss ein Nachdenken über die Umsetzung von Kinder- und Menschenrechten, über eine notwendige Veränderung der Gesellschaft entstehen.

 

In den Fußstapfen der Erwachsenen

Auch viele Jugendlichen nehmen, von den Erwachsenen entsprechend geprägt, die sexualisierte Gewalt als normal hin. Jungs treten in die Fußstapfen ihrer „Vorbilder“ und lernen früh deren Sicht, wie zum Beispiel mit Mädchen umzugehen ist. Dabei ist zu beobachten, dass durch Konsum verschiedener Medien der Trend verstärkt wird, sexuelle Gewalt zu verharmlosen.

Auch junge Mädchen bekommen bereits Sprüche und Angebote zu hören. Sie werden ständig in Situationen gelockt, die gefährlich sind. Dies ist ein für die ganze Gesellschaft gefährlicher Prozess.

 

Übersicht

Schritt 1: Begreifen, wie wichtig das Thema ist

Schritt 2: Kinderprostitution – weltweit

Schritt 3: Sexualisierte Gewalt – hier

Schritt 4: Die Gesellschaft unter der Lupe

Schritt 5: Die Mauer des Sprechens